Pilates für die Stimme: Chorwochenende 2015, Part II
(Für größere Ansicht der Bilder auf Fotos klicken)
Chorwochenende: Zweimal im Jahr zieht sich CHORLONIA in Klausur zurück. Dann wird an Tönen gefeilt, an Intonation und Phrasierung gearbeitet und das Selbstbewusstsein im Tenor justiert. Diese intensiven Tage sind für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung, da in zweieinhalb Tagen der Stundenumfang von gut sechs Proben zusammenkommen können.
Aber mit der schier unerschöpflichen Energie, Geduld und immer wieder guten Laune von CHORLONIA-Leiterin Alicja und der großen Sanges- und Diskussionsfreude des Chores wird so ein Ritt zum Kurzurlaub. In diesem Herbst ging es wieder Mal auf das Gut Breibach im Bergischen Land.
Ein Leben ohne Chorwochenende: vorstellbar, aber sinnlos
Während CHORLONIA-Leiterin Alicja mit ihrer gewohnten wie geschätzten Mischung aus charmanter Autorität, angemessenem Anspruch und rheinisch-polnischem Frohsinn die charakterstarken Stimmgruppen durch die Untiefen von Vokalausdruck und Intonation führte, konnte der Tenor durch sachdienliche Kommentare und willkommene Hinweise zum Verbesserungspotential der künstlerischen Arbeit bei Bass, sowie Alt und Sopran seine stimmgruppenübergreifende Beliebtheit vertiefen.
Neben allem Vokal-Drill kam aber natürlich auch das Gesellige nicht zu kurz: Beim Tischkicker wurden letzte Fragen geklärt und ein unerschütterlicher Kern von selbst nach 25 Jahren Chor immer noch zum Feiern wild Entschlossene überließen sich der DJ-Lotterie der in Tenor-Mathias’ Handy verfügbaren Titel. Das hielt neben vielen Begegnungen mit großen Werken des Grunge und Rock der 90er Jahre das Vergnügen einer live neu kuratierten Abfolge von Beatles-Songs bereit.
Derart zersungen, ausdiskutiert und durchgetanzt sanken die müden Häupter erschöpft in die Kissen – aber glücklich. Unterm Strich steht so, wie immer die Bilanz: Ein Leben ohne Chorwochenende ist zwar vorstellbar, aber sinnlos.